Übung der FF Obersinn am 7.9.1896
1898 Die FF Obersinn verfügt ab dem Jahr 1898 bis zum Jahr 1900 über einen eigenen Musikchor. Dieser besteht aus folgenden Mitgliedern: Johannes Zeller, Josef Schelbert, Joh. Schelbert, Joh. Strom, Joh. Gabel, Anton Preisendörfer und Franz Jos. Schäfer.
1901 29. April: „Heute wurden nach vorausgegangener Übung die von der Firma Helm. Müller & Co., Offenbach eingetroffenen 60 Stück Lederhelme an die Mannschaft verpasst. 42 Stück konnten verpasst werden, während die anderen 18 Stück wegen zu großer Kopfweite wieder an die Fabrik zurück gesandt werden sollen und von den derselben die Zusendung von kleineren Helmen passender Weite bestellt werden.“
Da auch die Neuanschaffung von Mützen gewünscht wird, zu welchem Zwecke Fabrikant Hans Müller aus Würzburg persönlich mit Mützen anwesend ist, kauft der Verwaltungsrat vorerst 50 Stück schwarze Tuchmützen mit breiter Borde zum Preis von 1,80 Mark pro Stück.
1906 Feuerwehr-Bezirksversammlung am 2. Juli in Obersinn: „Herr Bezirksamtmann Heimer aus Gemünden wohnte der durch Herrn Bezirksvertreter Holzemer hier abgehaltenen Übung, die zugleich als Inspektion dienen sollte, bei, und beehrte unseren Verein durch seinen Besuch.
Das 25-jährige Stiftungsfest wird am 9. Juli mit Gartenfest und abends Ball gefeiert. Für die verstorbenen Kameraden wird eine Gedenktafel im Kirchhof errichtet.
1911 Anläßlich des Geburtstagsfestes seiner königlichen Hoheit, des Prinzregenten versammelt sich die Freiwillige Feuerwehr im Vereinslokal, worüber unter anderem folgendes beschlossen wird: Die Freiwillige Feuerwehr hält am Vorabend des 11. März einen Fackelzug und nimmt am 12. März teil an der gemeinsamen Kirchenparade der übrigen Vereine.
1913 24 Juni: „Bei der heute Abend einberufenen Versammlung wurde beschlossen, wie alljährlich zu der Fronleichnamsfeier eine Ehrenwache in beschränkter Anzahl abzustellen. Für die Beteiligung erhält jeder Teilnehmer von dem Verein 1 Liter Bier und 1 Weck.
1914 2. August: „Bei der auf heute Abend nach erfolgter Mobilmachung einberufenen Versammlung wurde bekannt gegeben, dass fast alle Chargen zum Heere einrücken müssen und folgedessen wurden nachstehende Herren als Vertreter bestimmt:
Christian Weber – Kommandant
Johann Gottfried Gabel – Zugführer
Johann Weikinger - Spritzenzugführer
Verzeichnis der Feuerwehren des Bezirks Gemünden 1909
1918 26. Dezember: In der heute Abend 7.00 Uhr abgehaltenen Versammlung wird beschlossen, auf Einladung des hochwürdigen Herrn Pfarrers an der kirchlichen Feier am 1. Januar für die heimgekehrten Krieger, sowie am Trauergottesdienst für die Gefallenen am 2. Januar teilzunehmen.
1921 17. Juli: In der anschließend nach einer Übung abgehaltenen Versammlung wird die Einladung des hiesigen Kriegervereins zur Denkmalenthüllung bekannt gegeben und beschlossen, dass sich der Verein zahlreich daran beteiligt.
1923 Auf Signalruf versammelt sich die FF um 16.00 Uhr am Marktplatz. Vom Herrn Bürgermeister werden Ehrenzeichen für 40-jährige Tätigkeit an Johann Weikinger, an die Erben des im vorigen Jahr verstorbenen Christian Weismantel, das 25-jährige an Peter Preisendörfer und Ludwig Weikinger ausgehändigt.
Nach kurzer Ansprache wird mit Musik ins Vereinslokal marschiert, wo dann gesellige Unterhaltung stattfindet. Zur Verschönerung der Feier leistet der Gesangverein einen Beitrag.
1923 Aus dem Kassenbericht:
Am 31. August bar in der Kasse 1.194,35 Mark
Einnahmen 1923 9.050.331.391.230,30 Mark
Summa 9.050.331.392.424,65 Mark
An Ausgaben 1923 -1.520.331.330.100,00 Mark
Laut Kasse gingen ab -54.526,30 Mark
Gesamtvermögen des Vereins: 7.530.000.007.798,35 Mark
(In Worten: siebenbillionenfünfhundertdreißigmilliarden . . . . . . .)
1929 Am 2. Januar wird das 50-jährige Stiftungsfest der FF Obersinn festlich begangen. Am Sonntag, 1. Juni abends 9.00 Uhr Lampion-zug mit Musikbegleitung, danach gesellige Unterhaltung im Vereinslokal.
1930 Nach der Hauptübung wird beschlossen, dass 30 Mitglieder neue Uniformen erhalten sollen.
1933 Wird die Feuerwehr zu einem Brand im Emmerichtaler Wald alarmiert und tritt dort ihre Tätigkeit an.
1934 Primizfeier des Ehrenmitgliedes Johann Weikinger mit Teilnahme des Vereins.
1943 1. Juli: Heute versammelt sich die Wehr auf Alarmruf, um an der Luftschutzübung, verbunden mit einer Feuerlöschübung in Burgsinn teilzunehmen. Ein Pferdefuhrwerk bringt sie mit Geräten schnellstens dorthin. Zum Einsatz kommt die FF Obersinn nicht, jedoch wird 70 Meter Schlauchmaterial benötigt. Nach 2 Stunden Übung und einer Anerkennung für das rasche Auslegen der 70 Meter Schlauchleitung, fährt die Wehr zurück.
9. Oktober: Heute Abend wird die Wehr alarmiert um den von der Feldarbeit nicht heimgekehrten Wilhelm Weidner zu suchen. Er wird von der FF 100 Meter von seinem Acker entfernt tot aufge-funden. Nach Aufstellung einer Wache rückt die Wehr ein.
1945 Aus dem Tätigkeitsbericht: . . . durch den Einmarsch der Amerikaner am 4. April 1945 wird die Tätigkeit der Wehr bis auf Einsatz im Ernstfalle beschränkt. Die Teilnahme mit Uniform an der Fronleichnamsprozession wird von der Militärregierung genehmigt und der Verein nimmt daran teil.
1947 Die FF Obersinn wird neu organisiert, 3 Löschgruppen,
1 Ordnungsgruppe und eine Steiggruppe eingeteilt. Eine Motor-spritze wird in Betrieb genommen.
1949 Am 21. 2. bricht in der Holzfabrik Lausen & Bauersfeld ein Brand aus. Um 20.10 Uhr wird Alarm gegeben, um 20.20 Uhr werden die ersten Schlauchleitungen gelegt. Leider gestalten sich die Löscharbeiten durch Schlauchmangel schwierig, sodass das Feuer auch mit Eimern bekämpft werden muss.
Am 27. 10. versammelt sich nach Alarmruf die aktive Wehr um in nachbarlicher Hilfe mit der Gemeinde Mittelsinn eine Einsatz-übung zu halten. Karl Paul übernimmt den Transport mit einem LKW nach Mittelsinn. Nach der Lagebesprechung wird eine Löschgruppe mit TS8 (Motorspritze) eingesetzt. Nach 4 Minuten ist die Schlauchleitung verlegt und zwei Strahlrohre eingesetzt.
1951 15. Januar: Einstimmiger Beschluss der Generalversammlung eine Vereinsfahne zu einem Preis von 585,-- DM zu bestellen.
4. März: Zur 1. Frühlingsübung der FF waren 39 Mann anwesend. Es wurden gleich 3 aktive Gruppen mit je 1 Gruppenführer und 7 Mann zusammengestellt und ausgerüstet. Die neu erhaltene Motorspritze hat durch ihre hervorragende Leistung bei der Bevölkerung großes Aufsehen hervorgerufen.
10. Mai: Kommandant Karl Gabel wird zum Kreisbrandinspek-tor berufen und legt das Amt des Kommandanten nieder.
16. Mai: Professor Dr. Leo Weismantel wird zum Ehrenmitglied und Ehrenvorstand ernannt.
Beschluss der Generalversammlung, ein Löschfahrzeug zum schnellen Einsatz von Mannschaft und Gerät zu beschaffen. Ein umgebauter Jeep zum Preis von 1000 DM ist ins Auge gefasst. Die Kosten soll die Gemeinde zur Hälfte übernehmen, 500 DM will die Feuerwehrkasse tragen.
Erstes Feuerwehrfahrzeug (ca. 1952); Hinten: Theo Preisendörfer, Oswald Steets, Helmut Klein, Ludwig Weikinger, Rudi Weber; Vorne: Sebastian Ullrich
1954 6. Januar: „Es wurde festgestellt, dass die Ausrüstung der FF noch nicht vollständig ist und vordringend ein Schlauchtrockenturm oder Galgen, sowie eine Alarmanlage angeschafft werden muss. Da Rücksicht auf die angespannte Haushaltslage der Gemeinde genommen werden muss, kann mit der Anschaffung der Bedarfs-gegenstände nur Zug um Zug gerechnet werden.“
Bürgermeister Schäfer nimmt dazu Stellung und Ehrenvorstand Prof. Dr. Weismantel schläft vor, folgenden Beschaffungs-ausschuss ins Leben zu rufen:
Prof. Dr. Weismantel
Bürgermeister Schäfer
Kommandant Oswald Steets
Josef Mack
1957 5. Januar, zum Tagesordnungspunkt 6: „Nun wurde das Wort an
KBI Karl Gabel übergeben. Mit kritischen Worten setzte sich der
Sprecher mit den Leistungen der FF Obersinn auseinander. Vor allem müsste der Dienstbetrieb 1957 mit allen Mitteln intensiviert werden. Die besondere Mahnung für aktive Tätigkeit galt dem Kommandanten Oswald Steets. Ferner wäre die Beschaffung eines Schlauchtrockenmastes und eines Sandkastens für Planspiel-übungen dringend erforderlich. Im übrigen müsse noch die schlechte Versammlungsteilnahme und hier insbesondere der jüngeren Mitglieder bedauert werden.“ Gleichzeitig wurde zur Teilnahme am Kommandanten-Wochenendlehrganges und zum fleißigen Studium der Zeitschrift „Die Brandwacht“ aufgefordert.
Im weiteren Versammlungsablauf spricht Bürgermeister Schäfer über die Arbeit und das Wesen der FF. Bei dieser Gelegenheit wird zur Überprüfung der Brandversicherungswerte aufgefordert. Schäfer bedauert die offensichtliche Rückwärtsbewegung innerhalb der FF und bittet künftig dem Feuerlöschwesen mehr Achtung und Aufmerksamkeit zu schenken.
1958 Zur Jahreshauptversammlung am 6. Januar stellt KBI Karl Gabel den Antrag an den Gemeinderat, in den nächsten Jahren eine neue Motorspritze zu beschaffen, ferner den Bau eines Gerätehauses einzuplanen und für mindestens 1 Löschgruppe Schutzanzüge zu beschaffen …
Bürgermeister Schäfer weist in kurzen Worten auf die finanzielle Lage der Gemeinde hin, sodass der Bau eines Gerätehauses in naher Zukunft noch nicht möglich ist.
Vom 5. – 6. Juli hält die FF Obersinn ihr 80-jähriges Stiftungsfest und Kreisfeuerwehrtag in Obersinn ab.
Am Samstag den 5.7. wird abends 20.00 Uhr das Stiftungsfest mit einem Festkommers vom 1. Vorstand Franz Preisendörfer eröffnet. Nach Einbruch der Dunkelheit wird vom Festplatz ein Fackelzug durch die Straßen des Ortes von den Wehrmitgliedern unter zahlreicher Beteiligung der Ortsbevölkerung abgehalten.
Am Sonntag beginnt das Fest mit der Teilnahme der Wehr am Festgottesdienst. Um 9.00 Uhr wird vom KBI Gabel auf dem Festplatz der Kreisfeuerwehrtag eröffnet. Unter den zahlreichen anwesenden Gästen ist auch die Bundestagsabgeordnete Dr. Maria Probst und Landrat Dr. Bamberg.
Bei der anschließenden Neuwahl wird Karl Gabel erneut einstimmig zum KBI für den Kreis Gemünden von den anwesenden Kommandanten gewählt.
Am Nachmittag findet eine Lehrübung der Wehren unter Mitwirkung eines Löschtrupps der FF Obersinn statt. Nach Abschluß der Übung wird am Festplatz Aufstellung zum Festzug genommen. Unter den Klängen der Kolpingskapelle zieht sodann ein großer Festzug unter Beteiligung aller anwesenden Wehren durch die reich geschmückten Straßen Obersinns. Am Abend findet in der Gastwirtschaft Schüssler für die jüngeren Festteilnehmer Festtanz statt. Auf dem Festplatz werden die Gäste durch die Kolpingskapelle Burgsinn unterhalten.
1959 19. April: Es wird auf Einladung der Vorstandschaft bei Gastwirt Herget eine ordentliche Mitgliederversammlung einberufen und beschlossen, dass für die Neubeschaffung einer Motorspritze der Gemeinde ein Betrag von DM 1500 zur Verfügung gestellt wird. Eine Rückführung des Betrages wird nicht erwähnt.
Es wird festgestellt und allseits anerkannt, dass durch die neue Motorspritze der Gemeinde und damit auch jedem Bürger ein besserer Feuerschutz gewährleistet wird.
1962 4. Februar: „Der Gemeinderat mit seinen tatkräftigem Bürgermeister Schäfer hat im Jahr 1962 einen modernen Anhänger beschafft. So ist die Freiwillige Feuerwehr Obersinn in einen Ausrüstungsstand versetzt, der noch nie vorhanden war.“
1964 26. Juli: Erste Leistungsprüfung Stufe I Bronze legten zwei Gruppen der Wehr ab:
Funktion | Gruppe 1 | Gruppe 2 |
Löschmeister | Karl Gabel | Ludwig Kohl |
Maschinist | Otto Mack | Herbert Knopp |
Melder | Ernst Diener | Erwin Klein |
LTM 1 | Günter Ullrich | Franz-Karl Gabel |
LTM 2 | Manfred Keller | Oswald Preisendörfer |
WTM 1 | Karl Weismantel | Gosbert Schilling |
WTM 2 | Melchior Götz | Heinz Weber |
STM 1 | Oswald Steets | Stephan Walter |
STM 2 | Hans Kratz | Klaus Andres |
1966 8. Mai: Leistungsprüfung der Stufe I
Löschmeister | Anton Schwesinger |
Maschinist | Alfred Ullrich |
Melder | Fritz Kratz |
LTM 1 | Albrecht Breitenbach |
LTM 2 | Werner Gellert |
WTM 1 | Jürgen Weismantel |
WTM 2 | Klaus Weismantel |
STM 1 | Bernd Preisendörfer |
STM 2 | Rudolf Dill |
19. Juni: begeht die Wehr ihr 90-jähriges Stiftungsfest.
Die Ausrüstung der Wehr wird vervollständigt, so werden neue Schläuche und abstellbare Strahlrohre beschafft. Auch wird die Mannschaft teilweise mit Uniformen ausgestattet.
24. Dezember: Die Feuerwehr wird zum Katastropheneinsatz wegen Hochwassers alarmiert.
1968 Die vierte Löschgruppe hat am 29. September die Leistungsprüfung der Stufe I abgelegt.
Löschmeister | Erwin Klein |
Maschinist | Helmut Ries |
Melder | Ulrich Rösch |
LTM 1 | Sebastian Dill |
LTM 2 | Ottmar Zieres |
WTM 1 | Leo Breitenbach |
WTM 2 | Burkard Breitenbach |
STM 1 | Gerhard Schelbert |
STM 2 | Joachim Orlik |
Prüfung Stufe 1 am 29. September 1968
Übung am 11.11.1968
Übung am 11.11.1968
1973 Eine Jugendgruppe wird „bestellt“ und zur Jugendleistungsprüfung geführt. Es ist die erste Jugendgruppe der Wehr, die eine Jugend-leistungsspange erworben hat und ihre Prüfung mit großem Erfolg ablegte.
1974 20. Jan.: Bei den in diesem Jahr besuchten Feuerwehrfesten in Heßdorf und Gräfendorf fiel auf, dass unsere Vereinsfahne in einem sehr schlechten Zustand ist. Einige Kameraden bezeichnen es als Schande, hinter einem solchen ….. herzulaufen. Nach Abwägung eines Vorschlags von Bgm. Karl Ries, die alte Fahne überholen zu lassen, beschließt die Versammlung eine neue Fahne zu beschaffen. Der Vorstand wird beauftragt bei der Fa. Buri in Würzburg ein Angebot einzuholen.
1975 5. Jan.: Der Wehr gehören 2 Jugendgruppen mit 17 Mitgliedern an.
Festausschußvorsitzender Josef Mack berichtet der Versammlung über die Vorbereitungen zum 100-jährigen Stiftungsfest vom 18.- 21. Juli 1975.
Eine gemeinsame Übung mit der Nachbarwehr Mittelsinn wird am 100-jährigen Stiftungsfest durchgeführt.
1977 22. Juli: Vorstand Josef Mack eröffnet um 20.oo Uhr die Versamm-lung. In seinem Bericht über das 1. Halbjahr 1977 stellt er fest, dass die Wehr sehr Aktiv war. Erfreut ist er vor allem über die erste Gruppe der Stufe II. Weiter lobt Mack den tadellosen Einsatz unserer Wehr beim Scheunenbrand am 13.7. in Mittelsinn.
Funktion | Stufe II - 28.4.77 | Stufe I – 18.8.77 |
GF | Leo Breitenbach | Ulrich Rösch |
MA | Helmut Ries | Hans-Karl Heilmann |
ME | Arnold Mack | Reiner Biemüller |
ATF | Ottmar Zieres | Josef Weismantel |
ATM | Alfred Dill | Klaus Schwesinger |
WTF | Ulrich Rösch | Reinhold Mack |
WTM | Jürgen Weismantel | Karl-Friedrich Schüssler |
STF | Achim Vornwald | Eckard Haaf |
STM | Rudolf Dill | Anton Haaf |
14. September: Die ersten Frauen der Obersinner Wehr legen die Leistungsprüfung Stufe I ab:
GF | Rudolf Dill |
MA | Ulrich Rösch |
ME | Zitta Mack |
ATF | Irene Rösch |
ATM | Birgit Stenglein |
WTF | Claudia Pauly |
WTM | Elisabeth Mack |
STF | Gisela Kamuf |
STM | Henriette Volpert |
1979 Jahreshauptversammlung am 13. Januar:
Beim Tagesordnungspunkt „Wünsche und Anträge“ sorgt das Thema Feuerwehrauto für längeren Gesprächsstoff. Gegen 16.00 Uhr wird die Versammlung von einem Alarm unterbrochen. Im Anwesen Lotz ist ein Ölofenbrand entstanden. Einige Wehrleute, an der Spitze der in dieser Versammlung neu gewählte Kommandant Ulrich Rösch, löschen den Brand mittels Feuerlöscher.
Eine Löschgruppe legt das Leistungsabzeichen Vorstufe Gold mit Erfolg ab!
Die Gemeinde kauft ein neues Löschfahrzeug, ein LF 8.
Aus einem Zeitungsartikel vom 14. Juli 1978:
„Der Haupverwaltungs- sowie Finanzausschuß haben in internen Sitzungen die vorgelegten Angebote über die Löschfahrzeuge eingehend geprüft, gab Bürgermeister Ludwig Zeller bekannt. Dabei würde das Angebot über ein Fahrzeug der Klöckner-Humboldt-Deutz 84.934 DM betragen. Das Angebot von Daimler-Benz lag bei 84.367 DM. Beide Fahrzeuge sind mit der gleichen Ausrüstung bestückt, sowie mit einer Vorbaupumpe versehen. Der Kaufbetrag wird jedoch durch staatliche Zuschüsse gesenkt. Nach eingehender Diskussion beschloß der Gemeinderat mit 7 : 5 Stimmen, das Fahrzeug von Klöckner-Humboldt-Deutz, mit Dieselmotor ausgestattet, zu erwerben.“
1981 Kommandant Urich Rösch stellt im Jahr 1981 die Leistungsprüfungen in den Vordergrund. Es werden 7 Prüfungen abgelegt: dreimal Stufe I, je einmal Stufe III/1 und III/2 sowie eine Jugendleistungsprüfung. Dem Atemschutz stehen 11 Aktive mit Ausbildung zur Verfügung.
Funktion | Stufe III/2 - 25.4.81 | Stufe I – 10.10.81 |
GF | Leo Breitenbach | Christiane Knopp |
MA | Helmut Ries | Artur Weber |
ME | Burkard Breitenbach | Gerda Haaf |
ATF | Jürgen Weismantel | Renate Rösch |
ATM | Rudolf Dill | Birgit Weismantel |
WTF | Ulrich Rösch | Hedwig Weigand |
WTM | Achim Vornwald | Sigrid Weismantel |
STF | Ottmar Zieres | Birgit Faulhaber |
STM | Michael Andres | Karin Weismantel |
1985 105-jähriges Feuerwehrfest mit großem Zapfenstreich und Jugendwandertag mit 160 Teilnehmern.
6 Leistungsprüfungen von Stufe I bis Stufe III/4 und eine Jugend-leistungsprüfung werden abgelegt.
Zudem legen zwei Gruppen der hessischen Nachbarwehr Neuen-gronau die Leistungsprüfung Stufe II ab.
Damengruppe Stufe I – 10.10.81
1987: Erste Gruppe der Stufe Gold-Rot
1986 Einsatz bei einem Lagerhallenbrand in Emmerichstal.
13. August: Eine 4000 m lange Trinkwasserleitung wird zusammen mit der Wehr Mittelsinn vom Hochbehälter Aura zur Pump-station Mittelsinn verlegt.
1987 Aus der Jahreshauptversammlung: … nun griff Vorstand Mack das leidliche Thema Gerätehaus und Schulungsraum auf …
Bürgermeister Ludwig Zeller bemerkt, dass der Gedanke an ein neues Gerätehaus bereits in den Köpfen der Gemeinderäte kreise. In nächster Zukunft stehen bereits konkrete Verhandlungen an und der Gemeinderat hat die Notwendigkeit der Maßnahme erkannt.
Erste Leistungsprüfung der Stufe Gold-Rot!
1988 Mahnt Erwin Klein vom Brand- & Katastrophenschutzamt München: Das alte Gerätehaus reicht nicht mehr aus, ein neues Haus sollte mindestens zwei Stellplätze beinhalten und im Ortzentrum liegen.
1991 6. Januar: … Kritik gab es an der spärlichen Teilnahme an Unter-richtsabenden und Übungen. Wer künftig nicht daran teilnehme, wird rigioros zur Feuerschutzabgabe gemeldet. Notfalls bleibe der Kommune nichts anderes übrig, als eine Pflichtfeuerwehr einzu-führen…
1993 Aus der Jahreshauptversammlung: … auf das leidige Thema Gerätehaus wollte Vorstand Josef Mack nicht eingehen und verweist auf den Main-Post Artikel vom 12. Januar 1987 mit der Überschrift: „Markt verwirklicht Traum vom Gerätehausneubau – in nächster Zukunft stehen Verhandlungen an.“ Er hofft jedoch, dass noch während seiner Amtszeit mit dem Bau begonnen wird.
Bürgermeister Zeller wirft ein, dass der Bau sich durch ungeklärte Grundstücksfragen verzögere.
Zwei Gruppen, darunter eine Damengruppe stellen sich der Leitungsprüfung.
1994 9. Januar: Zur Jahreshauptversammlung stehen Neuwahlen an:
Vorstand wird Helmut Ries, Kommandant der langjährige Jugendwart Michael Andres.
Drei Gruppen legen die Leistungsprüfung ab.
Jugendleistungsprüfung 1995
1995 Eine Gruppe legt die Leistungsprüfung Gold-Rot ab und eine Jugendleistungsprüfung wird bestanden.
Es wird beschlossen, künftig auch Jugendliche unter 12 Jahren beitreten zu lassen.
Außerordentliche Aktivenversammlung am 5. Januar: Thomas Weismantel wird als Kommandant gewählt.
4 Löschgruppen mit insgesamt 32 Personen stellen sich der Leistungsprüfung.
4. Juni: Im Grottenweg steht eine kleine Scheune in Brand, ein angebauter Schuppen fängt am Dachstuhl Feuer und zwei Wohn-häuser sind stark gefährded. Mit Unterstützung der Wehren Mittelsinn und Burgsinn ist das Feuer innerhalb 20 Minuten unter Kontrolle.
Der vorbildliche Einsatz weckt das Interesse am aktiven Mit-wirken in der Wehr, eine neue Damengruppe bildet sich. (u. a. tritt auch Lioba Zieres bei, heute 2. Vorsitzende)
1998 6. Juni: Die neu gebildete Damengruppe legt die Leistungsprüfung Stufe I ab.
Leistungsprüfung Stufe I, 6. Juni 1998
25. Juli: Drei Gruppen bestehen die Leistungsprüfung nicht, da die Saugschläuche und die Pumpe undicht sind. Mit neuen Schläuchen und überholter Pumpe werden die Prüfungen bestanden.
1999 Die Wehr wird zum Wohnhausbrand bei Friedhelm Keller gerufen. Durch behutsamen Umgang mit Löschwasser wird der Wasser-schaden minimal gehalten, wofür die Wehr eine Belobigung der Brandversicherung erhält.
Das Kessler-Haus wird zum Zwecke des Gerätehausneubaus von den Vereinsmitglieder in Eigenleistung abgerissen.
3. Oktober: Mit den Wehren Burgsinn, Rieneck, Gemünden und Lohr, 3 Rettungswagen und Aufklärungshubschrauber wird im Reithgrund nach einem abgestürzten Drachenflieger gesucht. Zwar stellt es sich heraus, dass es sich nur um eine Kunststoff-plane handelt. Dennoch verdeutlicht der Einsatz, welche Rettungs-maschinerie der Bevölkerung im Ernstfall zur Verfügung steht!
Das sogenannte „Grenzer-Haus“ steht in Flammen. Da das Haus leer stand und dem Gerätehausneubau im Wege steht, geht die Kriminialpolizei von Brandstiftung aus. Nachdem sogar Bürger-meister Richard Stenglein auf scharfe Weise verhört wurde, konnte die Polizei den Täter aus den Reihen der aktiven Wehr ermitteln.
15. September: Vormittags legt eine Gruppe die Jugendleistungs-prüfung ab, nachmittags wird die neue Tragkraftspritze eingeweiht und abends am Bierkeller ein Kameradschaftsabend gefeiert.
8. Dezember: Der erste Spatenstich für das neue Gerätehaus wird getätigt. Beim anschließenden Ehrenabend in der Mehrzweckhalle werden 63 Mitglieder für 25 – 65-jährige Vereinszugehörigkeit geehrt.
26. April: Ein ICE kommt auf der Talbrücke mit brennendem Triebkopf zum Stehen.
17. Oktober: Eine brennende E-Lok ist am Bahnhof Mittelsinn zu löschen.
3. Januar: Durch Schneeschmelze und anhaltenden Regen wird Obersinn von einem Jahrhunderthochwasser heimgesucht. Großer Schaden entsteht, da weder Sand noch Säcke in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Das „Betty-Haus“ wird durch die Fluten unterspült und fällt daraufhin teilweise ein. Ebenso wird der Sinnsteg stark beschädigt.
Das „Betty-Haus“ nach dem Hochwasser am 04.01.2003
Der beschädigte Sinnsteg am 04.01.2003
Die nachher von der Wehr angeforderten Ausrüstungsgegenstände werden vom Markt kurzfristig beschafft. Ein Lager für Sand und Sandsäcke wird eingerichtet.
Eine Leistungsprüfung der Stufe I wird erfolgreich abgelegt.
2005 19. März: Ein großes Ziel ist erreicht – das neue Gerätehaus wird offiziell eingeweiht.
Quellen:
Vorgeschichte und alte Aufnahmen von Leo Breitenbach
Ausarbeitung der Protokollbücher durch Lioba Zieres und
Lotte Weismantel.