Das Soldatengrab

Wie Karl Schäfer "Staatsfeind" Lorenz Obert rettete
und ein Soldat in die Geschichte Obersinns einging

In der dortigen Waldabteilung "Hohe Heister" leisteten deutsche Truppen erbiterten Widerstand. Im Ort selbst war man der Meinung, dass dort eine größere Kampfeinheit der SS lag. Starke Panzerverbände der US-Truppen griffen mit aller Vehemenz an. Wie Zeitzeugen später berichteten, hatten die Shermans am 4. April 1945 ganze Arbeit geleistet.
SoldatengrabWestlich von Obersinn, also in Richtung Emmerichsthal, in den Wäldern der Bergkuppe "Hohe Heister" leisteten deutsche Truppen immer noch Widerstand, sodass es hier am 4. April 1945 noch einmal zu einem Gefecht mit den Amerikanern kam, das letztlich mit dem Rückzug der deutschen Truppen endete. Der Obergefreite Alois Rudolf, genannt Alwin, Szymaniak, geb. 22. April 1904 in Helbra/Eisleben, der deutschen Luftwaffe erlitt bei dem Gefecht einen tödlichen Halsdurchschuss. Unweit von der Stelle des Toten lag ein zerschossener amerikanischer Panzer und etwas abseits davon ein gefallener amerikanischer Soldat. Letzterer wurde durch amerikanische Soldaten abgeholt.
 
Soldatengrab - Grabstein14 Tage lag der Gefallene Deutsche Obergefreite Szymaniak dann unbeerdigt dort, aber niemand getraute sich abseits in die Wälder. Mit einer Bescheinigung der Ortsverwaltung ging schließlich der Gendarmerie-Meister Obert mit dem Ortspfarrer Schüll, den Ministranten Otto Mack und Reinhard Zieres, dem Totengräber Konrad Weikinger, dem Schreiner Keller und dem Holzarbeiter Alexander Mann hinauf auf die "Hohe Heister" und betteten den Soldaten dort zur letzten Ruhe, wo er gefallen war. Das Grab wurde umzäunt und mit einem schlichten Birkenholzkreuz versehen, geziert mit dem Stahlhelm des Gefallenen.
 
Der Leichnam des Soldaten wurde später auf den Heldenfriedhof in Gemünden überführt, das Grab selbst wird aber auch heute noch von Obersinner Bürgern unterhalten und gepflegt. So wurde das Grab mit einem neuen Holzzaun mit Sandsteinpfosten versehen, anstelle des Holzkreuzes mit dem Stahlhelm schmückt nunmehr ein Grabstein mit der Inschrift "Hier ruht in Gott Obgfr. Schimaniak, + 4.4.1945"  (Insoweit unrichtig. Es müsste heißen: Szymaniak) versehen.

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Autoren: Jürgen Gabel, www.obersinn.de
Bilder: Sören Winkler

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